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#honesttalk
– Frauen in führungspositionen

FÜRSTEN+KAUDER #honesttalk Interview zu Frauen in Führungspositionen

Frauen in Führungspositionen? Leider immer noch eine Minderheit. Die Studie „Women in the boardroom – A global perspective” zeigt, dass der Frauenanteil in Spitzengremien weltweit nur minimal gestiegen ist.

Im Rahmen unserer Kolumne #honesttalk haben wir mit FÜRSTEN+KAUDER® Inhaberin und CEO Jennifer Lachky-Busch über die Geschlechterverteilung in Unternehmen gesprochen und uns gefragt, warum wir im Jahr 2022 noch immer in Stereotypen und veralteten Rollenbildern festhängen.

Ein Interview über Frauen und ihre Rolle in Führungspositionen


Warum müssen wir 2022 immer noch über die Geschlechterverteilung in Führungspositionen sprechen?

Weil es noch immer keine gerechte Geschlechterverteilung in Führungspositionen gibt. Das beginnt am Gehaltsgefälle und geht weiter über Managementmeetings, in denen noch immer wenig bis gar keine Frauen vertreten sind. Und das ist keine Überraschung. Männer werden nach wie vor als stärkeres Geschlecht angesehen, während Frauen sich und ihr Können kontinuierlich unter Beweis stellen müssen. Die Akzeptanz von Frauen ist im Management leider noch sehr gering.


„Think manager, think male“. Muss sich die allgemeine Vorstellung von einer Führungskraft ändern?

Ich denke grundsätzlich nicht, dass jede Frau automatisch eine gute Führungskraft darstellt. Genau wie nicht jeder Mann einer Position im Management gewachsen ist. Unternehmen sollten sich jedoch hinterfragen, warum Frauen weniger für Führungspositionen berücksichtigt werden. Liegt es an den Qualifikationen oder eher an den Vorurteilen, mit denen Frauen auf beruflicher Ebene in Verbindung gebracht werden? Werden Männer bevorzugt eingestellt, weil sie wirklich besser sind? Oder weil die Wahrscheinlichkeit geringer ist, dass sie schwanger werden, Kritik zu persönlich nehmen oder regelmäßig in Tränen ausbrechen? Ich habe kein Verständnis mehr dafür, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechtes immer wieder mit veralteten Rollenbildern und Stereotypen konfrontiert werden.

“Ich habe kein Verständnis mehr dafür, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechtes immer wieder mit veralteten Rollenbildern und Stereotypen konfrontiert werden.”


– Jennifer Lachky-Busch, Inhaberin und CEO von FÜRSTEN+KAUDER®

FÜRSTEN+KAUDER CEO Jennifer Lachky-Busch

Im Gespräch mit brand eins sagt die Genderforscherin Marina Schrauder, der weibliche Vorteil in Unternehmen läge in der Vielfalt — und diese Vielfalt führe am Ende zum Erfolg. Wie sehen Sie das? Welche Vorteile hat Vielfalt für ein Team?

Ich teile die Ansicht, dass Vielfalt ein Unternehmen bereichert. Die Art und Weise, wie Frauen sich verhalten, entscheiden und handeln, schafft neue Perspektiven und Sichtweisen auf Themen. Gerade auf der Führungsebene ist es zwingend notwendig, Dinge zu hinterfragen; Herz und Verstand in Entscheidungen einzubeziehen. Davon auszugehen, dass die Männer im Team den Verstand und die Frauen das Herz mitbringen, ist der falsche Ansatz. Um die für den Unternehmenserfolg nachhaltigste und beste Entscheidung treffen zu können, sollte beides gleichermaßen berücksichtigt werden – unabhängig vom Geschlecht.

 

 

Sie kommen ursprünglich aus dem Softwarebereich — eine Branche, die eher männerdominiert ist. Was konnten Sie daraus für Ihre Rolle Frau in einer Führungsposition mitnehmen?

Hin und wieder pragmatischer und weniger emotional sein, macht viele Dinge leichter (lacht). Nein, im Ernst: Auch wenn es unserer Natur liegt und absolut nichts Schlimmes ist, hilft es, gewisse Dinge mit weniger Emotionen anzugehen. Außerdem habe ich gelernt, persönliche von beruflichen Belangen zu trennen und mir nicht jede Kritik zu Herzen zu nehmen. Als Frau in einer männerdominierten Branche braucht es ein dickes Fell, das mir in meiner Rolle als Führungskraft zugutekommt.

„Wir müssen endlich damit aufhören, Frauen die Vereinbarkeit von Familie und Karriere abzusprechen.“

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen, um die Situation zu verbessern? Und wie schaffen wir das?

Ich glaube die größte Herausforderung ist die Debatte an sich – ganz egal, ob es dabei um die Frauenförderung, die Frauenquote oder die Vereinbarkeit von Karriere und Familie geht. Ist es wirklich notwendig, noch immer über etwas zu sprechen, was längst selbstverständlich sein sollte? Es sollte selbstverständlich sein, dass Männer und Frauen gleichberechtigt eingestellt, entlohnt und für die Führungsebene berücksichtigt werden. Es sollte selbstverständlich sein, dass Frauen mit Familie in einer Führungsposition arbeiten können. Wir müssen endlich aufhören, Frauen die Vereinbarkeit von Familie und Karriere abzusprechen und akzeptieren, dass klassische Rollenbilder und Familienmodelle nicht mehr zeitgemäß sind. Je eher wir erkennen, dass es im Jahr 2022 kein Schwarz und Weiß mehr gibt, desto eher kann ein Umdenken in der Gesellschaft stattfinden – und hoffentlich irgendwann auch die großen Managementmeetings erreichen.

 

 

Was raten Sie jungen Frauen, die in eine Führungsposition gelangen möchten?

Seid pragmatischer, nehmt nicht alles zu persönlich und lasst euch ein dickes Fell wachsen. Lernt aus den Fehlern, die ihr bei anderen Führungskräften wahrnehmt und kämpft für die Chance, es eines Tages besser machen zu können.

Und: Lasst euch nicht in eine Rolle zwingen, nur weil sie auf dem Papier gut aussieht. Nicht jede von uns ist dafür gemacht, Führungskraft zu sein und das ist auch in Ordnung.

FÜRSTEN+KAUDER Blog Kolumne #honesttalk

Über #honesttalk

In unserer Kolumne #honesttalk beschäftigen wir uns mit Themen, die uns bewegen – ob in der Gesellschaft, in unserem Arbeitsalltag oder unserer Branche. Wir stellen Fragen, sprechen Missstände an und finden Lösungen – und vor allem bieten wir Raum zur Diskussion.

 

 

Fotos Martin Förster Photography

Location Visio Real Consult GmbH & Co. KG

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